8
Jan
2009

La Paz, Bolivien

Der letzte volle Tag geht dem Ende zu. Der Grenzuebertritt von Peru nach Bolivien war, wie erwartet, sehr eigenartig und langwierig. Wir mussten den Bus verlassen und an verschiedenen Haeuschen anstehen. Erst mal den Stempel fuer die Ausreise, dann woanders um das gestempelte Kaertchen abzugeben, dann uns von komischen Beamten die Geldboerse durchsuchen lassen. Wir wussten, wenn jemand Geld verlangt ist was falsch. Nach 1 Stunde waren wir, mit einmal falsch anstehen in der knallen Sonne, durch. Ab ueber die Bruecke nach Bolivien. Nach 10 Minuten hatten wir raus, dass man erst im Office 2 das Einreiseformular abholen muss, wenn man den Stempel von Peru im Ausweis hat. Formular ausfuellen und wieder anstehen um tolle Fragen zu beantworten, nichts zu verstehen, laecheln, abwarten und nach insgesamt 2 Stunden waren wir durch. Da unser Reiseleiter Probleme vermeiden wollte, Reiseleiter werden wohl gerne mal ausgenommen, hatte er uns Hugo an die Seite gestellt. Hugo war, nachdem wir in Peru einmal auf seine Anweisung hin falsch angestanden haben, vom Erdboden verschwunden. Laechelnd erwartete er uns am Bus in Bolivien. Da gab es wohl von keinem ein Trinkgeld ...

In einem Kinderbus, fuer Leute ohne Gepaeck, ging es eingequetscht wie die Meerschweinchen nach La Paz. Ach ja, Meerschweinchenfleisch schmeckt eigentlich ganz gut. Nur beim Anblick eines gequaelten Nagerkopfes dreht sich einem der Magen um. Wird nicht mein Leibgericht. Von oben kommt man in den Stadtkegel La Paz herein. Ein irrer Anblick. Umringt von schneebedeckten 6.500 m Bergen ist der ganze Kegel voll mit Stadt! Ein einziges Wirrwarr, wir haben uns erstmal verfahren. Die Kabel haengen aehnlich chaotisch wie in Neu Delhi, quer ueber den Strassen. Die sind voll mit Haendlern. Alles Moegliche wird hier verkauft. Es gibt ein ganzes Viertel das - angeblich - Schwarzmarkt genannt wird. Man kann als Fussgaenger kaum durch die Masse an Marktstaenden und fliegenden Haendlern navigieren. Auf der Strasse herrscht ungeordnetes Chaos. Die Fahrkuenste aller Beteiligten sind zirkusreif, jeder Kreisverkehr kommt alle 5 Minuten zum kompletten Stillstand bis die Verkehrspolizisten, die an jeder Ecke stehen, mit ihren Trillerpfeiffen das Chaos verdoppeln. Ich habe mir ein paar dieser Zirkusvorstellungen angeschaut, sehr vergnueglich.
Nachts war, als wir uns vom Dinner auf den Rueckweg ins zentrale Hotel Eva Palace machten, alles leer. Ein wenig sollte man hier aufpassen. Einer in der Gruppe wurde am helligten Tag der Rucksack aufgeschlitzt und ein geldboersenaehnliches Taeschen geklaut. Die Jungs werden viel Spass haben -> mit dem erbaeuteten Toilettenutensilientaeschen. Glueck gehabt!
Lest selber bei Wiki ueber La Paz ...
Der dort erwaehnte Hexenmarkt ist eine Ansammlung von Fetischen zur Steigerung der Fruchtbarkeit und, besonders schoen, Lamafoeten! Sollen die boesen Geister im Hause vertreiben, recht gewoehnungsbeduerftiger Ritus. Zumal die wirklich an vielen Ecken verkauft werden und in der Sonne haengen. Soll ich einen mitbringen?

Man kann viele tolle Touren rund um La Paz machen (z.B. einmalige Radtouren), was der Rest der Gruppe auch morgen angehen wird. Ich werde um 5:30 Uhr vom Hotel mit dem Taxi zum Flughafen aufbrechen und ueber Lima - Amsterdam - D´dorf ins eiskalte Koelle, auf das ich mich riesig freue, heimkehren. Es gibt noch so viel in Suedamerika zu entdecken ... so halte ich es zum Ende wie Paulchen Panther: „Heute ist nicht alle Tage – ich komm wieder, keine Frage!“

6
Jan
2009

Waechter ueber Mutter Erde

Sind gerade zurueck von den Uros und ihren schwimmenden Behausungen. Die vergangenen Tage hatten wir nur Sonne mit netten Wolken ueber dem Festland. Einfach perfekt und mit 6 x mit 50+ Sonnencreme einschmieren sitze ich ohne Sonnenbrand hier (mieses Eigenlob, ich weiss). Auf 3.800 m Hoehe zu schippern ist etwas ganz Besonderes, auch wenn man es mit der Zeit vergisst. So waren wir eben noch auf einem Schiff, dass die Peruaner 1862 in England bestellt hatten, eins von 2 plus Dock. Die Yavari wurde in Kisten ueber die Anden hierher gebracht. Carlos Saavedra, der auch mit Bild im Artikel erscheint, ist ein lustiger Kautz. Er hat uns toll herumgefuehrt. Diese Geschichte hat uns wieder die Hoehe vor Augen gefuehrt.

Wir sind also am Sonntag frueh aufgebrochen und mit einem kleinen Boot auf die Insel Taquile gefahren. Die Inseln sind alle voll durchterrassiert, sagt man das so? Jeder Zentimeter ist nutzbar gemacht und zwischen den Feldern sind lose aufgestapelte Steinmauern. Mit Blick auf den See haben wie gespeist und mehr ueber die Einheimischen erfahren. Weiter ging es zur Insel Amantani. Das Wetter wurde immer besser und langsam schimmerten die ersten Gletscher auf der bolivianischen Uferseite durch. Ab da an hatten wir meist freien Blick auf mehrere 6tausender. Eine unfassbare Szenerie. Ich erinnere, wir sitzen in einem kleinen Boot auf einem See *g*
Auf Amantani wurde wir von unseren Gastfamilien freundlich empfangen und haben den Rest des Tages plus die Nacht, in sehr einfachen Verhaeltnissen, mit ihnen verbracht. Wir haben Fussball gespielt und abends in Trachten getanzt. Meine Gastmutter Fortunata hat mich ganz schoen herumgewirbelt, obwohl ich doch vorher meine Salsa-Stunde hatte und wusste wie man Leuten auf die Fuesse tritt.

Ein Hoehepunkt war die Besteigung von "Mutter Erde", sprich Papamama. Es gibt zwei Berge (ca. 400 m ueber Titicacaseewasserspiegel), Papatata und Papamama. Hier erblickte, der Sage nach, der erste Inka das Licht der Anden. Papamama ist mit 4200 m der hoechste Gipfel den ich je bestiegen habe, und das recht locker! Der Blick ist atemberaubend. Wir waren nur zu dritt, da wir zuerst Papatata bestiegen haben und die Zeit knapp wurde. Ich musste aber Mutter Erde begutachten. Belohnt wurden wir auch durch die Begegnung mit dem Waechter. Er sprach kaum Englisch, konnte aber gut kommunizieren und erklaerte uns, er sei fuer Papama verantwortlich. Er gab uns die Hand und bot uns Coca-Blaetter an. Irgendwie fand ich es sehr bewegend.

Weiter ging es auf die Halbinsel vor Puno. Den Namen habe ich gerade nicht parat. Meine neue Gastfamilie bestand aus Amelia und ihren 4 Kindern. Ihren Mann haben wir nicht gesehen, er arbeitet in Puno. Jesenja, Rojesch, Janette und Gabriel ware nach kurzer Aufwaermphase einmalig. Ich habe meinen Zaubertrick vorgefuehrt und die zweijaehrige Jesenja ist kaum mehr von meiner Seite gewichen. Wir ware zusammen fischen (abends die Netze ausgelegt und morgens um 6 Uhr die kleinen Fische eingeholt) und haben Murmeln gespielt. Mit Henry und Ell war ich am kleinen Stand, der von Schweinen, Kuehen und Schafen belagert und besch...sen wird, tatsaechlich schwimmen. Es war kalt, aber alle fanden es toll. Spontaner Ausruf der Australier beim Schwimmen "We are german!"

Heute waren wir leider nur 1 Stunde bei den Uros. Auf dem Weg haben wir sogar ein paar Flamingos gesehen. Ich dachte nicht, dass die schwimmenden Inseln direkt um die Ecke von Puno liegen(10 km). Frueher haben viele Uros auf dem Land fuer wenig Lohn gearbeitet, heute verdienen sie 70 % ihres Einkommens durch den Tourismus. Demensprechend viele Touristen sind dort. Der Besuch ist beeindruckend und es hilft den Uros bestimmt ein besseres Leben zu fuehren.

Vielen Dank fuer Eure lieben Gruesse und Kommentare. Freue mich sehr Euch bald wieder zu sehen. Einen Nachtrag zum Thema "Wechselhaeschen fuer die Laeufer" bin ich wohl noch schluldig. Es sollte eigentlich heissen Wechselhaeuschen und bezieht sich auf die Inka Laeufer, Chaski genannt. Wie Ihr in dem verlinkten Wiki-Eintrag entnehmen koennt, nennt man diese Botenhäuser => "Diese Treffpunkte waren Tambos (Botenhäuser)..." Wenn es Wechselhaeschen gewesen waeren, waeren es wohl eher Wechselmeerschweinchen gewesen. A propos Cuy, die werden wir gleich zum Abendessen haben...

Morgen geht es mit dem Bus knapp 300 km nach La Paz, Bolivien, meiner letzten Station...

(Umlaute kann ich auf den hiesigen Tastaturen nicht tippen, nur kopieren.)

4
Jan
2009

Pompoeser Empfang am Titicacasee

Nach 6 Stunden Busfahrt von Cusco mit tollen schwarzen Gewitterwolken ueber den Hochebenen und Bergen, Blitzen und sogar Hagel, aber immer nur lokal, sind wir in Puno am Titicacasee angekommen.

Der Empfang hier am Abend ist der Wahnsinn. Ich bin nach unserem gemeinsamen Essen und der Einweisung fuer die folgenden Tage auf dem See, durch die Stadt gezogen. Keine huebsche Stadt, wirkt recht arm. Wenig Prachtbauten neben den Kirchen. Bin bis zum Hafen marschiert und habe, wie ueberall, Frauen mit tollen Hueten mit ihren Kindern auf den Ruecken geschlungen gesehen. Das klassische Bild das man mit den Anden verbindet. Wobei die Gesichter hier, meine ich, etwas anders sind als die um Cusco herum.

Heute ist der Auftakt fuer das "Virgen de La Candelaria" Festival. Das eigentliche Fest geht ueber 2 Wochen und findet Anfang Februar statt. Doch schon heute feiern Hunderte auf dem Platz vor der Kirche. Es werden Knaller in die Luft geschossen und Hunderte von Blaesern, Trommlern und Taenzer ziehen in einer Art Prozession um den Platz. Es ist ein bisschen wie Karneval. Arturo hatte uns schon gesagt, dass Puno nicht so schoen ist, aber dafuer hier um so heftiger und ausgiebiger gefeiert wird. Ein wenig wie Koelle!!!
Es ist ein unglaubliche Klangwolke ueber dem Platz, die Leute tanzen in ihren tollen Trachten. Die Maenner in Mantel, Hut und mit tollen Prachthandschuhen, die wie Drachen- oder Feuerwerfer aussehen. Bunt und beschwingt. Die Damen in Kleidern mit goldverzierten Umhaengen. Und natuerlich auch mit schicken Hueten. Es sind verschiedene Gruppen die einheitlich gekleidet an unsere Garden erinnern. Es wird aus kleinen Pinnchen Pisco oder Pisco Sour getrunken, sich andauernd umarmt und getanzt und gelacht. Woher ich weiss was die trinken? Ich bin eingeladen worden auf einen Drink ;0)))) Es ist ein herrlicher Empfang ... und sehr laut.

Gleich gehen wir, auf Wunsch unserer Damen, die mit den klassichen Alpacca-Wollmuetzen rumlaufen und nicht sehr peruanisch aussehen, Salsa tanzen, bzw. wollen es lernen. Mal sehen was das gibt ...

Uebrigens bin ich als typisch deutscher Kaltwassermoeger ausgelacht worden, als ich den Vorschlag machte im See baden zu gehen - Temperatur um 9 Grad (Ob ich Drissco fuer den Tipp danken soll, sage ich danach). Immerhin hat ein Australier dann doch Mut gezeigt und will mit baden gehen.

2
Jan
2009

12 Trauben = 12 Wuensche fuers Neue Jahr

Eine schoene Tradition in Peru ist es um Mitternacht 12 Trauben zu geniessen und fuer jede Traube einen Wunsch frei zu haben. So hat es mir John, der gute Geist beim Inka Trail neben dem Leader Celso, jedenfalls erzaehlt und wir haben auch viele mit Trauben auf den Tischen gesehen. Gerade beim Fruehstueck haben wir es dann nachgeholt und sind nach langem erholsamen Schlaf und mit Hilfe der Wuensche, die wir uns gerecht geteilt haben, nun bester Laune fuer einen Erholungstag in Cusco. Es ist Bekis Geburtstag und wir werden am Nachmittag uns zu Tea&Cake treffen um das gebuehrend zu feiern.

Die Tage auf den Spuren der Inkas waren traumhaft. Unterschiedliche Andenlandschaften wie aus dem Bilderbuch und unglaubliche mit grossen Steinen angelegte Pfade der Inkas. Vorher haben wir noch einen Tag das Sacred Valley erkundet mit Besuchen bei einer Toepferfamilie, einer Schokoladenmacherin und einer Maisbierbrauerei. In Kurzform, die Toepferfamilie war suess, die Schokolade herrlich - pure Kakaobohnenschokolade mit etwas Zucker und feinen Erdnusssplittern, habe ein paar als Wegzehrung und Energiespritze fuer den Tail mitgenommen, genau die richtige Entscheidung, man kann nicht viel davon essen, aber es macht gluecklich und spendet Kraft *g* - und das Bier "Chicha" ... nicht sehr schmackhaft. Kann man nur in hoechster Not ernsthaft mehr als einen Schluck trinken...

Bei Kilometer 82 auf 2.600 m ging es los und der erste Tag sollte "easy, easy" sein. Es wurde ein langer Tag, mit Blick ins Tal auf den Urubamba River. Zu dieser Jahreszeit fuellt er sich mehr und mehr. Er ist jetzt ein brodelnder, brausender Wildwasserfluss mit vollmilchschokoladener Farbe. Und laut ist er!
Vorm Mittagessen haben wir noch ein kleines Fussballspiel gegen die Peruaner auf 3.100 m in Wayllabamba gemacht. 2:4 verloren, aber lange gut mitgespielt. Unfair waren allerdings unsere dicken Trekking-Schuhe gegen die Sandalen der Traeger. Die laufen alle hier mit diesen Sandalen aus Gummi rum. Ist eine Tradition. Schon die Inkas hatten solche Sandalen aus Lamaleder. In Chivai (Colca Canyon) stand sogar eine uebergrosse Sandale als Denkmal. Die Verpflegung war sehr gut. Wir hatten einen eigenen Koch plus Gehilfen dabei. Fettes Fruehstueck, und Mittag-/Abendessen bestand immer aus 3 Gaengen mit Kaffee oder Coca-Tee danach. Die Coca Drops oder der Tee sind wirklich hilfreich in der Hoehe.

Die Nacht in Yuncachimpa (3.300 m) konnte kaum jemand richtig schlafen. Die Hoehe, die Umstellung aufs Wandern und vielleicht doch das Essen. Chris und James haben den zweiten Tag wirklich gelitten. Und das war der Heftigste. Das Wetter war sehr wechselhaft, wobei die Sonne, wenn sie kam, immer sehr kraeftig war. Bei der Koenigsetappe am zweiten Tag hat es sehr viel geregnet. So konnten wir auf dem Dead Woman's Pass auf 4.200 m nicht lange verweilen, Regen und Wind. Der Weg hoch hat sich huebsch gezogen und die Pfade sind steil & direkt verlegt, sprich wie Treppen. Treppen bis zum Abwinken. Wenn man nicht langsam und gleichmaessig geht, hat man verloren. Jeder sollte sein Tempo gehen. So bin ich zwischen den Gipfelstuermern und den Schleichern gegangen und habe die Landschaft bewundert, Fotos gemacht, Lamas aufgeschreckt und geschwitzt und geschwitzt und ... Ich war heilfroh eine super Regenjacke, eine Regenhuelle fuer den Rucksack und Wechselklamotten fuer den Pass dabei gehabt zu haben. Nebel, Wolken und freier blauer Himmel wechselten sich ab. Es sah aus, als wuerden die Anden atmen. Unbeschreiblich.

Wir haben viel gelacht, uns super gegenseitig geholfen und abends im Zelt Karten gespielt. Nette Gespraeche und aufmunternder Galgenhumor halfen die kleinen Wehen zu vergessen. Die ganze Szenerie war einfach zu geil um sich mit "Kleinigkeiten" aufzuhalten. Besonders als ploetzlich eine Lamaherde durch unseren Campingplatz getrieben wurde. Ab und zu wurde der Blick frei auf schneebedeckte 6.000er oder ein Inka Bauwerk tauchte im Nebel vor uns auf. Wegen des wechselhaften Wetters haben wir den Plan geaendert und entschieden es am dritten Tag bis Machu Pichu zu schaffen. Wir wollten die Chance haben MP zweimal zu sehen.
Wir sind also an Tag 3 bis zum Sonnentor marschiert und haben bei gutem Wetter von oben diese faszinierende Stadt bewundert. Es ist kaum in Wort zu fassen wie man sich nach dem anstrengenden Trail fuehlt. Die letzte Stunde sind wir fast gerannt in Vorfreude und dann kommt man hoch und erblickt erstmalig dieses geheime Wunder.
Am Neujahrstag sind wir dann erneut hoch und haben bei schlechtem Wetter 4 Stunden MP aus naechster Naehe bewundert, die Steine beruehrt und versucht sich das Ganze zu erfassen - teilweise schwer angeschlagen von der Silvesternacht.

Dies nur als kurzer Abriss. Es gab so viel Tolles, z.B.
- versunkene, versteckte Inka Festungsanlagen und Wechselhaeschen fuer die Laeufer, die in kuerzester Zeit Nachrichten durch das ganze Land tragen konnten.
- Schmetterlinge, Larven
- Kollibries, Adler, Schwalben, ...
- Lamaherden, Rehe und nicht gesehene Baeren ...
- die weissen Zaehne der Traeger, dank Coka Blaettern ...
- mein erstest Kricket-Match auf 3.700 m ...
- die Touristen aus aller Welt
Mehr zu Hause ...

Also, allen ein "Frohes Neues Jahr 2009" und esst ein paar Trauben! Mir geht es super und ich war uebergluecklich um Mitternacht deutscher Zeit das Stettiner Haff telefonisch erreicht zu haben!!!
Auf der Strasse knallt es schon wieder, die scheinen gar nicht aufhoeren zu wollen mit den Krachern. Geht schon seit dem 22.12 so.

Morgen geht es mit dem Bus nach Puno und dann bleiben wir 3 Tage bei den Uros auf dem Titicaca-See...

27
Dez
2008

Jahreszeitenmix im Colca Canyon

So, nun mal scharf nachdenken was alles passiert ist die vergangenen Tage. Ich sitze inzwischen in Cusco bei herrlichem Wetter. Aber dazu spaeter...

24.12 Arequipa nach Chivay
Ausgestattet mit Coca Drops sind wir bis auf knapp ueber 4.900 Meter mit unserem eigenen kl. Privatbus geklettert. Durch kilometerweite Anden-Pampa bis rein in die dichte Wolkendecke. Erst bei Regen, dann in den Schnee. Als ihr gemuetlich am Weihnachtsbaum geschmaust habt, sind wir mit leichten Kopfschmerzen trotx der Coca Drops, im Schnee herumspaziert. Beim naechsten Stopp, gabe es Coca Tee und einen Blick auf die umgebenden Vulkane. Besonders auf den leicht verschneiten Vulkan Misti den wir die ersten Stunden ab Arequipa im Blick hatten. Mein Orientierungspunkt. Bei schlechter Sicht sahen wir erst nur wenige Lamas, Alpakas und Vikunjas . Bei der Rueckfahrt am naechsten Tag waren es Hunderte weit verteilt, meist in grossen Herden, die aber immer sehr weitraeumig sich nett in Landschaft drappierten. Kam mir sehr unwirklich vor.

Zum Mittag gabe es Alpaka und das ist wirklich sehr lecker! Chivay liegt auf 3.600 Meter und war unser Ziel fuer den Tag. Am spaeten Nachmittag sind wir baden gegangen in einer heissen Therme. War das eigentliche Highlight am Weihnachtstag. Aussentherme mit Blick auf die umgebenen Berge. Alle waren begeistert und alberten herum. Da die eigentliche Weihnachtsfeier auf den 25.12 abgestimmt war, was halt fuer alle Nicht-Deutschen dieser Gruppe normal ist, haben wir unsere Geschenke nicht an diesem Abend verteilt. (Jeder hatte einen Zettel mit einem Namen gezogen und sollte eine Kleinigkeit verpacken.) In einem kleinen verlassenen Lokal haben wir versucht ein wenig Weihnachtsstimmung zu verbreiten. Die Aussies haben versucht aus Servietten lustige Huete bzw. Kronen zu basteln. Ich habe mit meinem persoenlichen Weihnachtsset (Kerzen auf einer Streichholzbox und ein kleiner Engel) fuer viel Stimmung gesorgt. (*Danke fuer die Box*) Besonders als das ganze Ding nachher Feuer fing und wir laut den peruanischen Ohrwurm "Feliz Navidad" intoniert haben. Wir waren kurz noch Poolspielen in einem Irish Pub, sind aber alle vor Mitternacht ins Bett. Wir waren einfach platt in der Hoehe. Aufgeschreckt wurden wir von den Feuerwerksboellern, die hier absolut zu Weihnachten gehoeren.

25.12
Wieder ein sehr frueher Start den Colca Cañon hinein. Bei bestem Wetter und starke Sonne, nur ein paar Wolken. Dank der Regenzeit ist alles saftig gruen. Uberall sind die Haenge mit Terassen versehen. An den Steilstuecken ist allerdings Erosion zu sehen. Auf der Fahrt waren sehr oft Steine oder Erde auf die Strassen gerutscht. Viele Kuehe, Schafe, Hunde, Esel, Lamas, Katzen, Voegel... und natuerlich die Einheimischen. Je tiefer wir dem Colca River folgten Richtung Westen, desto steiler und steiniger wurde es. Kakteen jeder Art, besonders die wie ein grosser Busch aussehen. Ganze Haenge bestehen nur aus diesen Kakteen-Bueschen mit runden kleinen Fruechten und Blueten. Am Condor Observation Point angekommen dauert es einige Zeit bis wir den ersten Condor erblickten. Es folgten viele mehr. Es war wunderbar diese grossen Tiere beim Kreisen zu bewundern. Ich fand die Groesse sehr vergleichbar mit denen der Condore am Grand Canyon. Wir haben eine kleine Wanderung gemacht und von Weitem ueber dem Observation Point einen richtig grossen Condor gesehen. Das war definitv der Groesste den ich je gesehen habe. Das erklaert wohl auch die ganzen Knochen, die oberhalb des Observ.Point rumlagen. Der Colca Cañon waren in vielerlei Hinsicht beieindruckend. Auf dem Rueckweg wieder ueber 4.900 Meter habe wir wie gesagt viele Lama Herden gesehen.

Zuruck in Arequipa war fast alle Laeden zu und wir fertig. Deshalb melde ich mich auch erst jetzt wieder. Unsere kleine Weihnachtsfeier am Abend wurde allerdings noch recht heftig und am 26.12 als wir um 6:30 Uhr wieder in den Bus stiegen haben fast alle lange geschlafen. So haben wir die ein oder andere Landschaftsveraenderung leider verschlafen. Im Regen gegen 18 Uhr waren wir in Cusco.

27.12
Orientierungsmarsch durch Cusco. Wirklich schoen. Mit den Aussies bin ich hoch zur Christus Statue ueber der Stadt. Kleiner Vorgschmack auf den Trail. Daneben waren Inka-Ruinen. Heut Abend bekommen wir das Briefing fuer den Inka-Trail. Morgen geht es erst ins Sacred Valley und uebermorgen geht es dann richtig los. Ich bin so gespannt, und inzwischen auch wieder fit und akklimatisiert. Es ist einmalig und eben die Ruinen, der Hammer. Es soll weiterhin wechselhaft mit Schauern bleiben.

23
Dez
2008

Feliz Navidad aus Arequipa

Mit dem Nachtbus sind wir nun auf 2.300 m in Arequipa angekommen. Der Bus war sehr komfortabel, wir mussten sogar vorher per Fingerabdruck auf die Sitzverteilungsliste unsere Identitaet bestaetigen und wurden beim Besteigen des Busses gefilmt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Arequipa war vor den Spanieren eher klein und so ist alles hier sehr spanisch. Eine sehr schoene Stadt mit tollem Blick auf die umliegenden Vulkane. Beim Stadtrundgang habe wir noch das Andenmaedchen Juanita in ihrerem eisigen Plexiglascontainer besucht, sehr spannend.

Da wir die kommenden zwei Tage im Colca Cañón sein werden, wuensche ich schonmal allen
F r o h e W e i h n a c h t e n !

Drueckt mir die Daumen, dass wir den Anden Condor sehen. Ich bin sehr gespannt und hoffe es regnet nicht. Heute hat es wohl dort geregnet. Ich werde mich wahrscheinlich erst wieder melden, wenn wir zurueck hier in Arequipa sind.

22
Dez
2008

Ballestas Island bis Nazca Lines

Gestern frueh sind wir zum Hafenort Paracas gefahren und mit dem Speedboot (30 Personen) zur Insel Ballestas gerast. Es war ein absolutes Naturspektakel. Noch mehr Seeloewen, koelsche Pinguine und Voegel aller Art. Hier nisten besonders viele Toelpel. Es war natuerlich ganz anders als vergangene Woche. Dies war die Touri-Version. Die Tiere so nah und in einer derartigen Masse zu beobachten bei bestem Wetter ist ein Traum. Ich haette aber gerne wieder in dem kleinen Dreier-Schlauchboot gesessen und waere etwas laenger dort geblieben. Die Seeloewn spielten, kaempften und begutachteten uns neugierig. Man merkte aber an der relaxten Art, dass sie den taeglichen Touristenbesuch nicht zum ersten Mal erleben. Vor drei Monaten sind viele Junge geboren worden, demensprechend gab es viele Kleine zu bewundern. Einfach genial und atemberaubend der Geaeuschpegel. Link zu Ballestas Island Infos ...

Am Nachmittag waren wir in einem Oasenort und sind mit Buggies in die Sandduenen gefahren. Von oben hat man einen tollen Blick zu den Anden und Richtung Pazifik. Sandboarding war ein sandiger Spass, aber ich bleibe lieber bei der Schneeversion mit Skiern. Zum Ausprobieren ganz witzig, besonders die harte Landung bei Stuerzen. Die Mehrzahl hat sich auf den Bauch auf das Brett gelegt. Einige Mutige, ihr ahnt schon wer natuerlich auch, sind stehend von Sturz zu Sturz geholpert. Man frisst doch recht viel Sand und schwitzt wie ein Cuy. Nach dem Besuch einer Pisco Brennerei mit Testtrinken, waren wir frueh im Bett in Nazca.

Seit im Mai ein Flieger in Nazca abgestuerzt ist, wurden die Sicherheitsregularien stark verschaerft. Dementsprechen ist der Preis um 20 $ gestiegen. Da es ja nun sicher ist ... habe ich es gemacht. Es war toll. 30 Minuten kreist man ueber die verschiedenen Figuren. Wie z.B. den Monkey und viele mehr ... Der Flug lohnt sich auf jeden Fall. Die Figuren sind kleiner als ich dachte. Die Linien, Dreiecke, etc. sind wesentlich groesser. Aus der 6 Mann Propellermaschine sieht man die gesamte Gegend mit den Abhaengen in Richtung Westen wunderbar. Die Gegend ist einfach nur flache Wueste, heiss und staubig. Ich kann verstehen, dass da vorher keiner langgegangen ist. Was soll man da auch, ausser wenn die Ufos landen ...

Die Gruppe ist sehr angenehm und alle haben viel zu erzaehlen. Einige waren vorher in Mittelamerika und/oder auf den Galapagos Inseln. Einige gehen danach weiter Richtung Chile. Eine sogar noch in die Antarktis (Neid!). Alles laeuft problemlos und wir verstehen uns gut. Am 24 werden wir versuchen eine kleine Weihnachtsfeier zu improvisieren. Ich fuehle mich fit, nur der Bart kratzt inzwischen und ist ein absoluter Sandmagnet ...

21
Dez
2008

Zerstoertes Pisco

Die Gruppe besteht hauptsaechlich aus Australiern (3/4), zwei Amerikanerinnen, ein Paerchen aus Canada&England und einem komischen Deutschen (mir). Alles sind sehr nett und es wird bestimmt eine tolle Tour. Arturo, der Intrepid Guide, ist aus Arequipe sieht fast genau aus wie ein Ex-Arbeitskollege von mir. Wie eine Version in peruanisch.

Inzwischen sind wir in Pisco. Mein web.de Postfach kann ich nicht abfragen, weil die Tastatur nicht alle Sonderzeichen hat...

Pisco ist seit dem Erdbeben vergangenes Jahr total zerstoert. Die Kirche ist damals komplett zusammengebrochen. Viele kamen ums Leben. Zitat Spiegel Online: Das Beben hatte nach Angaben des Geologischen Instituts der USA (USGS) eine Stärke von 7,9. Es gab Dutzende von Nachbeben, darunter drei sehr starke.


Es ist trocken, staubig und erinnert mich sehr an Aegypten und Indien. Leider habe die Uebergriffe hier zugenommen. Wir sind nur kurz zum Kirchplatz gegangen und wieder zurueck. Hinter uns war eine weitere, kleinere Gruppe von Intrepid. Leider wurde einer Frau der Rucksack auf dem Rueckweg geklaut, muss direkt 5 Minuten nach unserem Abgang passiert sein. War wohl ein kurzer, aber heftiger Ueberfall. Die naechsten Gruppen werden wohl selbst auf diesen kurzen abendlichen Rundgang verzichten. Alles sind ein wenig geschockt.

Morgen frueh machen wir eine Bootstour, schauen uns danach an wie der Schnaps zum Pisco Sour, der hier uebrigens vorzueglich schmeckt, hergestellt wird und fahren dann schon weiter Richtung Nazkar.
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